Wie der weibliche Zyklus den Alltag von Frauen beeinflusst

Und wie du dich am besten auf die vier Phasen deines Zyklus einstellen kannst

Veröffentlicht am 22. April 2025
von Mura Frey-Balke

Frau mit Wärmflasche auf dem Sofa – Linderung bei zyklusbedingten Beschwerden

Wärme kann bei zyklusbedingten Beschwerden wohltuend wirken – sie entspannt die Muskulatur und lindert Krämpfe.

Hast du dich jemals gefragt, warum du dich an manchen Tagen voller Energie fühlst und an anderen kaum aus dem Bett kommst? Warum du in einer Woche topmotiviert bist und in der nächsten am liebsten alles hinschmeißen würdest? Eine mögliche Antwort liegt in deinem weiblichen Hormonzyklus.

Der weibliche Zyklus beeinflusst nicht nur die Fruchtbarkeit, sondern auch deine Stimmung, dein Energielevel, deine Konzentration und sogar deine Ernährung. Viele Frauen spüren die Auswirkungen der Hormone sehr regelmäßig – sei es durch wechselnde Motivation im Beruf, sportliche Leistungsschwankungen, Essensgelüste oder emotionale Höhen und Tiefen. Doch das ist kein Grund, deinen hormonellen Zyklus als unberechenbaren Gegner zu betrachten, im Gegenteil: du kannst ihn als wertvollen Kompass für dein Leben nutzen.

In diesem Artikel erfährst du, wie dein Zyklus deinen Alltag beeinflusst, welche wissenschaftlichen Hintergründe es gibt und wie du deinen Lebensstil an deinen natürlichen Rhythmus anpassen kannst.

Egal, ob du deine Produktivität steigern, Beschwerden wie PMS lindern oder einfach ein besseres Verständnis für deinen Körper entwickeln möchtest – dieser Artikel ist prall gefüllt mit Wissen über den Zyklus und seine Auswirkungen auf den Alltag wissen solltest.

Testimonial von Mura Frey-Balke, Expertin für Frauengesundheit

„Je besser du deinen Zyklus kennst, desto klarer kannst du Grenzen setzen – im Beruf, in Beziehungen, in dir selbst.“

Mura Frey-Balke, Expertin für Frauengesundheit
Inhaltsverzeichnis

1. Die vier Phasen des weiblichen Zyklus – und was in deinem Körper passiert 

Der weibliche Zyklus ist weitaus mehr als nur die Periode und der Eisprung. Er besteht aus vier Phasen, die von Hormonen gesteuert werden und in denen sich deine Fruchtbarkeit, deine Energie, Stimmung und Leistungsfähigkeit verändert.

Jede Phase hat ihre eigenen Merkmale – und wenn du sie kennst, kannst du deinen Alltag gezielt darauf abstimmen.

Jeder Frauenkörper ist unterschiedlich und dein persönlicher Hormonrhythmus kann von den hier genannten Tagen abweichen. Und nicht jeder Zyklus gleicht genau den vorherigen. Wichtiger ist es, dass du deinen Körper kennenlernst. Doch wenn deine Symptome stark von dem abweichen, was du hier liest, kann es sinnvoll sein, dich damit an eine Fachperson zu wenden.

1.1 Menstruationsphase (ca. Tag 1–5) – Der Rückzug 

Während der Menstruation wird die unbefruchtete Eizelle zusammen mit der Gebärmutterschleimhaut, dem Endometrium, also der innersten Schicht der Gebärmutter abgestoßen – das bedeutet für den Körper eine enorme Umstellung.

Viele Frauen fühlen sich in dieser Zeit müde, antriebslos und manche haben Schmerzen dabei. Auch emotional kann diese Phase herausfordernd sein, da die Hormonspiegel jetzt besonders niedrig sind. Denn gerade die weiblichen Östrogene (Estradiol, Estriol und Estron), sowie Progesteron tragen natürlicherweise zu innerer Ruhe, Balance und einer positiven Grundstimmung bei.

Wenn du unter sehr starken Schmerzen leidest, so dass du einige Tage arbeitsunfähig bist oder länger anhaltend starke Schmerzmitteln benötigst, solltest du unbedingt mit deiner Gynäkologin sprechen und evtl. eine Endometriose Erkrankung ausschließen.

Du kannst die Phase der Menstruation mit dem Winter vergleichen. Die Natur zieht sich zurück und stößt alles ab, um sich dann wieder bereit für den neuen Zyklus bzw. den Frühling zu machen.

  • Dein Körper stößt die unbefruchtete Eizelle und die Gebärmutterschleimhaut ab.
  • Hormone: Estradiol und Progesteron sind auf dem niedrigsten Niveau.
  • Körperliche Auswirkungen: Müdigkeit, Krämpfe, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen.
  • Emotionale Auswirkungen: Rückzug, Sensibilität, Bedürfnis nach Ruhe.

Was du in dieser Zeit für dich und deinen Körper tun kannst:

  • Viel Schlaf, leichte Bewegung (Spaziergänge, sanftes Yoga).
  • Viel trinken
  • Wärme gegen Krämpfe (Wärmflasche, Kräutertee).
  • Ernährung: magnesiumreiche Lebensmittel (z. B. Bananen, Sonnenblumenkerne, Kakao) und Eisen (z. B. Hülsenfrüchte, Fleisch oder Rote Beete).
Frau hält sich den Kopf – zyklusbedingte Kopfschmerzen oder PMS.

Kopfschmerzen vor oder während der Periode sind häufig hormonell bedingt – achtsame Selbstfürsorge kann hier den entscheidenden Unterschied machen.

1.2 Follikelphase (ca. Tag 6–14) – Energie und Neubeginn 

Nach der Periode beginnt dein Körper, sich auf den nächsten Eisprung vorzubereiten, indem er üblicherweise einen (manchmal sind es auch zwei) Follikel in einem der beiden Eierstöcke heranreifen lässt. Der Estradiolspiegel (also das Östrogen, dass sich am meisten auf den Menstruationszyklus einwirkt) steigt, und du spürst eine spürbare Zunahme an Energie. Deine Haut strahlt, deine Haare sind schöner, deine Laune verbessert sich und du hast mehr Motivation für Arbeit und Sport. Diese Phase eignet sich besonders gut für neue Projekte und körperliche Herausforderungen.

  • Dein Körper bereitet eine neue Eizelle auf den Eisprung vor.
  • Hormone: Der Estradiolspiegel steigt an – du fühlst dich energiegeladen.
  • Körperliche Auswirkungen: Mehr Kraft und Ausdauer, gute Haut, weniger Heißhunger.
  • Emotionale Auswirkungen: Selbstbewusstsein, Motivation, Kreativität.

Tipps für den Alltag:

  • Jetzt ist die beste Zeit dafür Projekte zu starten, für Kreativität und sportliche Herausforderungen.
  • Stärke deine Muskeln mit Krafttraining – dein Körper regeneriert sich jetzt am besten.
  • Ernähre dich proteinreich für Muskelaufbau und Energie, zum Beispiel mit Mungbohnen, Eiern oder Hühnchen, sowie mit Sprossen und grünen Gemüsen.

1.3 Ovulationsphase (ca. Tag 14–16) – Hochphase der Ausstrahlung

Der Eisprung ist der hormonelle Höhepunkt deines Zyklus. Der Estradiolspiegel und sogar auch Testosteronspiegel sind jetzt am höchsten, du fühlst dich selbstbewusst, attraktiv und voller Tatendrang. Viele Frauen berichten, dass sie in dieser Zeit besonders kommunikativ sind und sich körperlich stark fühlen. In dieser Phase steigt die Lust auf Sexualität.

  • Der Eisprung findet statt – du bist jetzt in deiner fruchtbarsten Phase.
  • Hormone: Die Hypophysenhormone LH und FSH lösen den Eisprung aus, der Östrogenspiegel ist in dieser Zeit am höchsten. Sogar Testosteron (ja, auch Frauen bilden Testosteron, genau wie Männer auch Östrogene produzieren) ist in dieser Phase am höchsten und steigert die Libido.
  • Körperliche Auswirkungen: Mehr Libido und Lustempfinden, strahlende Haut. Manche Frauen spüren ihren Eisprung tatsächlich in der Leistenregion, es kann sogar Empfindlichkeit oder ein kleiner Schmerz auftreten, den man Mittelschmerz nennt. Manchmal kommt es zu einer kurzen hellroten Blutung. Die meisten Frauen beobachten eine Veränderung im Zervixschleim.
  • Emotionale Auswirkungen: Soziale Offenheit, Kommunikationsfreude, Flirtlaune.
  • Ernährung: Gesunde Fette, also mehrfach ungesättigte Fettsäuren und besonders Omega3 (z.B. in Avocado, Leinsamen oder Lachs) unterstützen deine Hormonproduktion.

Nutze diese Phase für:

  • Wichtige Gespräche, Networking, Präsentationen und Workshops.
  • Sportliche Höchstleistungen – jetzt kannst du neue Rekorde aufstellen!
  • Eine erfüllende Liebesnacht

1.4 Lutealphase (ca. Tag 17–28) – die mögliche Schwangerschaft oder die Vorbereitung auf den Rückzug 

Nach dem Eisprung bereitet sich dein Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Progesteron steigt an und sorgt für mehr Entspannung und innere Balance. Gegen Ende des Zyklus, also in den Tagen vor der Menstruation fällt der Progesteronspiegel dann langsam wieder ab, wenn sich keine Schwangerschaft eingestellt hat. Das kann dann zu Wassereinlagerungen, Heißhunger und Stimmungsschwankungen führen.

Einige Frauen leiden in dieser letzten Phase unter PMS (prämenstruelles Syndrom) und sind dan gereizt oder weinerlich bis hin zu depressiv und haben das Bedürfnis nach Rückzug. Etwa 20 bis 50 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter sind hiervon betroffen. Wenn deine Hormone im Lot sind, muss das aber nicht sein. Wenn du häufig unter hormonell bedingten Beschwerden leidest, kann es hilfreich sein, dir Unterstützung zu holen.

Besonders wenn du unter dem PMDD leidest, der prämenstruellen Dysphorie, also depressive Schübe zyklusabhängig vor der Periode auftreten, kann dies sehr belastend sein. Dann ist es wichtig, dir Hilfe zu holen und dich mit einer Fachperson über deine Möglichkeiten auszutauschen, dich wieder in eine hormonelle Balance zu bringen.

Diese Störung betrifft etwa drei bis acht Prozent aller Frauen mit Menstruation. Man vermutet heute, dass es genetische Ursachen dafür geben könnte, welche Frauen davon betroffen sind.

  • Dein Körper bereitet sich auf eine mögliche Schwangerschaft oder die nächste Periode vor.
  • Hormone: Progesteron steigt, dann fällt es kurz vor der Periode ab, wenn sich keine befruchtete Eizelle eingenistet hat.
  • Körperliche Auswirkungen: während des Progesteronabfalls kann es zu Wassereinlagerungen, Blähbauch, Heißhunger auf Süßes und empfindliche Brüsten kommen.
  • Emotionale Auswirkungen: Stimmungsschwankungen, erhöhte Reizbarkeit, Rückzugsbedürfnis.

Was hilft in der Lutealphase?

  • Leichte Bewegung gegen den Blähbauch (Yoga, Spaziergänge).
  • Entspannungsübungen zur Stressreduktion.
  • Sanfte Bauchmassagen
  • Ernährung: Komplexe Kohlenhydrate (z. B. Vollkornprodukte) halten den Blutzucker stabil. Süße Gemüse wie Möhren, Kürbis, Süßkartoffel erden und beruhigen. Sonnenblumenkerne und ungesüßter Kakao sind reich an Magnesium.
  • Magnesiumgaben

Du hast Fragen zum Thema Zyklus und Hormonhaushalt?

Wenn du spürst, dass du deinen Körper besser verstehen möchtest – und bereit bist, deinen Zyklus nicht länger als Belastung, sondern als Wegweiser zu sehen – dann begleite ich dich gern auf diesem Weg.

Als Heilpraktikerin und Mentorin für Frauen biete ich dir Raum, Wissen und praktische Unterstützung, um deinen hormonellen Rhythmus besser zu verstehen und deinen Alltag liebevoll daran anzupassen.

2. Wie der Zyklus den Alltag beeinflusst

Der weibliche Zyklus beeinflusst nicht nur, wann eine Frau fruchtbar ist, sondern auch, wie sie sich in verschiedenen Lebensbereichen fühlt und verhält. Ob im Job, beim Sport oder in sozialen Interaktionen – Hormonschwankungen spielen eine entscheidende Rolle. Anstatt dagegen anzukämpfen, kannst du diese natürlichen Rhythmen nutzen, um deine Leistung und dein Wohlbefinden zu steigern.

Vielleicht hast du ja schon bemerkt, dass du in manchen Phasen besonders produktiv bist und in anderen eher das Bedürfnis nach Rückzug hast. Diese Muster sind kein Zufall! Indem du deinen Alltag an deinen Zyklus anpasst, kannst du nicht nur stressfreier leben, sondern auch bessere Entscheidungen treffen und deine Gesundheit fördern.

2.1 Beruf und Produktivität 

Jede Phase des Zyklus bringt unterschiedliche mentale und körperliche Voraussetzungen mit sich, die sich auf deine Produktivität auswirken. Wenn du deinen Arbeitsalltag darauf abstimmst, kannst du effizienter arbeiten und typische Herausforderungen wie Konzentrationsschwächen oder Motivationslöcher besser managen.

Menstruationsphase:

In diesen Tagen fühlt sich dein Körper oft erschöpft und deine Konzentration ist möglicherweise nicht auf dem Höchststand. Es ist eine gute Zeit, um strategisch zu denken, Pläne zu überarbeiten, dich zu sammeln und Projekte vorzubereiten. Alles in allem willst du dich in dieser Zeit wahrscheinlich eher auf ruhigere Tätigkeiten zu konzentrieren. Falls möglich, solltest du stressige Meetings, intensive Projektarbeiten oder körperlich herausfordernde Tätigkeiten in eine spätere Zyklusphase legen.

Follikelphase:

Der steigende Estradiolspiegel macht dich energiegeladen, fokussiert und kreativ. Jetzt ist die ideale Zeit, um neue Projekte zu starten, Meetings zu führen oder anspruchsvolle Aufgaben anzugehen. Auch Brainstormings und Teamarbeit profitieren von deiner gesteigerten Kommunikationsfähigkeit.

Ovulationsphase:

Du bist selbstbewusst, kommunikativ und voller Tatendrang. Nutze diese Phase für Präsentationen, Gehaltsverhandlungen, Kundengespräche oder andere Situationen, in denen deine Ausstrahlung wichtig ist. Auch kreative Höchstleistungen sind jetzt möglich.

Lutealphase:

Kurz vor der Periode kann deine Stimmung schwanken, und du bist vielleicht etwas weniger geduldig. Diese Phase eignet sich besonders für analytische Aufgaben, das Überarbeiten von Projekten oder das Abarbeiten von To-do-Listen. In der Lutealphase kannst du gut Projekte abschließen.

2.2 Sport und Bewegung 

Dein Zyklus beeinflusst nicht nur dein Energielevel im Alltag, sondern auch deine sportliche Leistungsfähigkeit. Indem du deine Workouts auf deine Zyklusphasen abstimmst, kannst du dein Training optimieren und Verletzungen vorbeugen.

  • Menstruation: Viele Frauen fühlen sich während der Periode müde oder haben Schmerzen. Statt anstrengendem Training eignen sich sanfte Bewegungen wie Spaziergänge, Yoga oder leichtes Stretching. Diese fördern die Durchblutung und können Krämpfe lindern.
  • Follikelphase: Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um intensiver zu trainieren. Dein Körper regeneriert sich schneller, und du hast mehr Kraft. Krafttraining und High-Intensity-Workouts sind besonders effektiv. Auch für neue Sportarten oder anspruchsvolle Übungen bist du jetzt offener.
  • Ovulation: Dein Körper ist auf Höchstleistung eingestellt! Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer erreichen ihren Höhepunkt. Falls du persönliche Bestleistungen anstrebst oder eine neue Herausforderung suchst, ist jetzt der ideale Zeitpunkt. Allerdings steigt auch das Verletzungsrisiko, weil die Gelenke etwas lockerer werden.
  • Lutealphase: Dein Energielevel nimmt langsam ab, und du kannst dich etwas schwerfälliger fühlen. Setze auf moderates Cardiotraining wie Ausdauerläufe, Radfahren oder Schwimmen. Dehnübungen und Entspannungstraining sind besonders wohltuend.

2.3 Soziale Interaktionen & Beziehungen

Auch dein Sozialverhalten wird von den Hormonen gesteuert. Bestimmte Phasen des Zyklus machen dich kommunikativer und kontaktfreudiger, während du in anderen lieber für dich bist.

  • Follikelphase und besonders die Zeit kurz vor oder um den Eisprung: Während dieser Phase bist du besonders offen, charismatisch und kontaktfreudig. Das ist die perfekte Zeit für Verabredungen, Partys oder intensive Gespräche. Auch in der Partnerschaft kann diese Phase eine besonders leidenschaftliche Zeit sein.
  • Lutealphase: Kurz vor der Periode reagieren viele Frauen sensibler auf Kritik und fühlen sich schneller gereizt oder erschöpft. Wenn du merkst, dass du nicht so belastbar bist, ist es völlig in Ordnung, dich zurückzuziehen oder weniger soziale Verpflichtungen einzugehen.
  • Menstruation: Viele Frauen haben während der Periode das Bedürfnis nach Ruhe. Sei ehrlich mit deinen Liebsten und sage, wenn du eine Pause brauchst. Deine engsten Freunde oder dein Partner werden es verstehen, wenn du dich für ein paar Tage weniger verabreden möchtest.
Frau sitzt im Meditationssitz auf Schreibtisch und entspannt während der Menstruation.

Bewusstsein für den weiblichen Zyklus im Arbeitsalltag heißt: deinem Rhythmus Raum geben – statt dich ihm entgegenzustellen.

3. Offene Kommunikation über den Zyklus – wie sagst du, was du brauchst?

Obwohl der weibliche Zyklus völlig natürlich ist, wird er in vielen Bereichen des Lebens immer noch tabuisiert. Viele Frauen zögern, über ihre Beschwerden zu sprechen – sei es aus Scham oder aus Angst, nicht ernst genommen zu werden. Doch offene Kommunikation kann helfen, mehr Verständnis zu schaffen und unnötigen Druck zu vermeiden. Und je mehr von uns das tun, umso schneller ändert sich das gesellschaftliche Bewusstsein.

Wenn du dich oft dazu gezwungen fühlst, trotz starker Regelschmerzen zu funktionieren oder deine Stimmungsschwankungen zu verstecken, kann es helfen, klare Worte zu finden. Dabei musst du nicht jedes Detail deines Zyklus offenlegen – oft reicht es, Bedürfnisse sachlich und selbstbewusst zu formulieren.

3.1 Im Berufsleben

Gerade im Arbeitsumfeld fällt es vielen Frauen schwer, über Zyklusbeschwerden zu sprechen. Doch indem du deine Grenzen setzt und vorausschauend planst, kannst du dir den Alltag erleichtern.

  • Wenn du dich nicht auf der Höhe fühlst, kannst du sagen: „Ich bin heute nicht auf meinem Energiehöhepunkt, lass uns das Meeting morgen machen.“
  • Falls du Rückzug brauchst, kannst du das freundlich, aber bestimmt formulieren: „Ich brauche heute eine ruhige Arbeitsumgebung, um mich konzentrieren zu können.“
  • Falls du starke Beschwerden hast, überlege, ob flexible Lösungen möglich sind, z. B. Homeoffice, eine spätere Arbeitszeit oder mehr Pausen.
  • Immer mehr größere Unternehmen werden offener für das Thema Menstruationszyklus. In einigen Ländern gibt es bereits Sonderurlaubstage für Frauen, die unter starken Regelschmerzen leiden, z.B. in Spanien, Taiwan oder Japan. Vielleicht ist es eine Möglichkeit, deinen Arbeitgeber für das Thema zu sensiblisieren und die Unternehmenskultur hier positiv zu beeinflussen.
  • Deine Gynäkologin oder dein Hausarzt können dich bei starken Schmerzen auch für einen oder mehrere Tage krankschreiben, ohne dass dein Arbeitgeber den Grund erfährt.

3.2 In der Partnerschaft

Viele Männer wissen wenig über den weiblichen Zyklus – einfach, weil nie offen darüber gesprochen wurde. Doch wenn du deinen Partner über deine Bedürfnisse informierst, kann das Missverständnisse vermeiden und eure Beziehung stärken.

  • Erkläre deinem Partner, wie sich die verschiedenen Phasen auf deine Stimmung und dein Energielevel auswirken.
  • Sage klar, was du brauchst, z. B.: „Ich bin gerade in meiner PMS-Phase und brauche mehr Verständnis.“
  • Plant eure Zeit gemeinsam so, dass sie zu deinem Zyklus passt – zum Beispiel indem ihr in energiegeladenen Phasen Ausflüge macht und in ruhigeren Phasen entspannte Abende verbringt.
  • Lade deinen Partner ein, diesen Blogbeitrag zu lesen 😋

3.3 Im sozialen Umfeld 

Auch in Freundschaften und im Familienleben kann eine offene Kommunikation über den Zyklus hilfreich sein.

Ich freue mich auch, dass viele Frauen heute mehr miteinander über ihren weiblichen Zyklus und ihre Befindlichkeiten und ihre Körper sprechen. Oft erleben andere Frauen ähnliche Herausforderungen, und der Austausch kann entlastend wirken.

Tipps für den Alltag:

  • Falls du dich nicht wohl fühlst, kannst du einfach sagen: „Ich merke, dass ich gerade Ruhe brauche – wir können uns nächste Woche treffen?“
  • Wenn du deine Freundinnen für das Thema sensibilisieren möchtest, sprich darüber! Viele Frauen profitieren davon, wenn sie sich gegenseitig unterstützen und ihre Erfahrungen teilen.

Und mein Appell an die Mütter unter euch: Sprecht offen mit euren Kindern darüber, denn nur so wächst eine neue Generation heran, die das Thema weniger tabuisiert.

Dein Zyklus ist deine Superpower, nicht dein Feind 

Du siehst, der weibliche Zyklus beeinflusst den Alltag in vielerlei Hinsicht – vom Energielevel über Emotionen bis hin zur Produktivität. Und wenn du ihn verstehst, kannst du ihn gezielt für dich nutzen.

Lerne, deinen Zyklus zu beobachten und deinen Alltag daran anzupassen – und nicht von deinem Körper zu verlangen, immer genau gleich zu funktionieren. Denn dein Körper begleitet dich dein ganzes Leben lang. Und er arbeitet nicht gegen dich, sondern für dich!

Therapeutische Frauenmassage

Hast du das Gefühl, dass dein Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist?
Die therapeutische Frauenmassage kann dich dabei unterstützen, wieder in deine Mitte zu finden – sanft, natürlich und ganzheitlich.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum weiblichen Zyklus und seinem Einfluss auf den Alltag

In welchem Alter bekommen Frauen normalerweise ihre Menstruation und wann hört der Zyklus wieder auf?

Mädchen bekommen ihre Periode in der Pubertät zum ersten Mal üblicherweise zwischen 11 und 14 Jahren, aber alles zwischen 11 und 16 Jahren gilt als normal. Die letzte Periode findet im Durchschnitt mit 50 bis-52 Jahren statt, alles zwischen 45 und 45 Jahren gilt als normal. Die Menopause wird rückblickend festgestellt, wenn eine Frau mehr als 12 Monate keine Blutung mehr hatte. Mehr über die Wechseljahre findest du hier.

Wie lange ist ein normaler weiblicher Zyklus?

Der Hormonzyklus der Frau ist in etwa so lang wie eine Mondphase, nämlich 28 Tage. Kleinere Schwankungen dabei sind normal, alles zwischen 26 – 33 Tage wird als ganz normal angesehen. Auch Stress, Reisen oder ungewöhnliches Verhalten (lange Partynächte oder ähnliches) können deinen Zyklus und die Zyklusdauer beeinflussen.

Sollte dein Zyklus kürzer als 25 Tage oder länger als 34 Tage sein, ist es sinnvoll mit deiner Gynäkologin zu sprechen oder einen Termin bei mir zu vereinbaren.

Warum beeinflusst der weibliche Hormonzyklus nicht nur die Fruchtbarkeit, sondern auch Energie, Stimmung und Leistung?

Der weibliche Zyklus wird u.a. durch die Hormone der Eierstöcke, also die Östrogene und Progesteron gesteuert. Diese beeinflussen nicht nur die Gebärmutterschleimhaut und die Eizellen sondern auch das Gehirn, den Stoffwechsel, die Durchblutung, den Knochenaufbau, die Muskelkraft und die Emotionen.

Während Estradiol für Energie und gute Laune sorgt, macht Progesteron eher müde und beruhigt. Schwankungen dieser Hormone führen dazu, dass Frauen sich in verschiedenen Zyklusphasen unterschiedlich fühlen.

Warum habe ich gegen Ende des Zyklus oft schlechtere Laune?

In der Lutealphase, also nach dem Eisprung fällt zuerst der Estradiolspiegel ab. Das kann bereits ein paar Tage nach dem Eisprung zu einer schlechteren Stimmung führen, wenn du zu den Frauen gehörst, die emotional sensibel auf ihre Hormone reagieren.

Der zusätzliche Abfall von Progesteron kurz vor der Periode kann dann zusätzlich auch Wassereinlagerungen, Heißhunger und Stimmungsschwankungen auslösen. Zudem sinkt gegen Ende der Lutealphase der Serotoninspiegel, was viele Frauen als leichte bis starke Reizbarkeit oder Melancholie wahrnehmen. Bei den meisten Frauen die davon betroffen sind, bessert sich die Stimmung dann oft mit dem Einsetzen der Regelblutung.

Einige Frauen leiden also in dieser letzten Phase unter PMS (prämenstruelles Syndrom) und sind dan gereizt oder weinerlich bis hin zu depressiv und haben das Bedürfnis nach Rückzug. Etwa 20 – 50 % der Frauen im gebärfähigen Alter sind hiervon betroffen.

Eine kleinere Anzahl von Frauen mit Menstruation leidet unter dem PMDD, der prämenstruellen Dysphorie, also depressive Schüben, die zyklusabhängig vor der Periode auftreten. Dies kann sehr belastend sein. Dann ist es wichtig, dir Hilfe zu holen und dich mit einer Fachperson über deine Möglichkeiten auszutauschen, dich wieder in eine hormonelle Balance zu bringen.

 

PMDD betrifft etwa 3 – 8% aller Frauen zwichen 20 und 50 Jahren. Man vermutet heute, dass es genetische Ursachen dafür geben könnte, welche Frauen davon betroffen sind.

Warum haben manche Frauen nach dem Eisprung depressive Verstimmungen?

Nach dem Eisprung sinkt das Estradiol, während Progesteron ansteigt. Da Östrogene eng mit dem Serotoninspiegel („Glückshormon“) verbunden sind, kann der Abfall von Estradiol bereits depressive Verstimmungen begünstigen. Frauen mit einer ausgeprägten prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) reagieren besonders empfindlich auf diesen Hormonwechsel. Hier könnten Entspannungsmethoden, Ernährung oder eine heilkundliche Behandlung helfen.

Wie kann ich meinen Zyklus dokumentieren und ihn so für mich nutzbar machen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten:

Ein Zyklus-Tagebuch (auf Papier oder digital) kann dir helfen, Muster in Stimmung, Energie und von körperlichen Symptomen zu erkennen.

Mittlerweile gibt es auch viele digitale Möglichkeiten, wie Zyklus Apps, Armbänder, Smartwatches oder Ringe. Zum Teil sind diese aber oft teuer und können ggf. auch falsche Informationen zum Beispiel über die fruchtbaren Tage vermitteln, du solltest dich also nicht ausschließlich darauf verlassen.

Eine sehr gute und genaue Möglichkeit ist es, deine Basaltemperatur zu messen und deinen Zervixschleim zu beobachten, um den Eisprung und hormonelle Schwankungen genau zu bestimmen.

Kann mein Zyklus meine Ernährung beeinflussen oder Heißhunger auslösen?

Ja, das kann er. In der zweiten Zyklushälfte (Lutealphase) steigt oft das Verlangen nach Süßem oder Kohlenhydraten, weil der Körper mehr Energie für eine mögliche Schwangerschaft bereitstellt.

In dieser Phase helfen dir komplexe Kohlenhydrate (Vollkorn, Haferflocken), gesunde Fette (Nüsse, Avocado) und magnesiumreiche Lebensmittel (Bananen, dunkle Schokolade, reiner Kakao mit wenig oder ohne Zucker), um Stimmungsschwankungen zu reduzieren.

Warum fühle ich mich vor der Periode oft aufgebläht und schwer?

Kurz vor der Menstruation speichert der Körper vermehrt Wasser ein, was zu einem Blähbauch oder einem „aufgedunsenen“ Gefühl führen kann. Das kann sich sogar auf der Waage zeigen. Es kann außerdem zu Brustspannen oder empfindlichen Brüsten kommen.

Ursache sind Progesteron- und Östrogenschwankungen. Ein niedriger Progesteronspiegel kann dazu führen, dass sich die Dammuskulatur verlangsamt, was zu Verdauungsbeschwerden ud Blähungne führen kann.

Was kann ich tun, wenn ich unter starken PMS-Symptomen leide?

PMS (prämenstruelles Syndrom) betrifft viele Frauen und äußert sich u.a. durch Reizbarkeit, Weinerlichkeit, Heißhunger, Wassereinlagerungen oder Gewichtszunahme vor der Periode. Folgende Maßnahmen können helfen:

  • Magnesium und Vitamin B6 (in Nüssen, Bananen, Linsen) stabilisieren die Stimmung.
  • Verzicht auf Kaffee, um die Nebennierenrinde zu entlasten.
  • Regelmäßige Bewegung hilft, Stress abzubauen und Blähungen zu reduzieren.
  • Kräuter, z.B. Mönchspfeffer, aber auch viele andere, könnten dir dabei helfen, hormonelle Schwankungen ausgleichen.
  • Meditation, Wärme (z. B. Wärmflasche) und ausreichend Schlaf reduzieren Beschwerden.
Ist es normal, dass ich während des Eisprungs mehr Lust auf Sex habe?

Ja, das ist ganz natürlich! Während des Eisprungs steigt neben dem Östrogen auch das Testosteron, was die Libido erhöht. Zudem sorgt Östrogen dafür, dass Frauen sich attraktiver fühlen und auch auf andere anziehender wirken. Viele Frauen bekommen lustvolle Träume in der Zeit um den Eisprung.

Was kann ich tun, wenn ich unter sehr starken Regelschmerzen leide?

Falls die Schmerzen dein Leben stark beeinträchtigen, solltest du sie ärztlich abklären lassen – besonders, wenn Endometriose oder andere hormonelle Erkrankungen in deiner Familie bekannt sind. Darüber hinaus ist es hilfreich, wenn du etwas für deine hormonelle Balance tust, hier berate ich dich gerne. Auch eine therapeutische Frauenmassage außerhalb der Periode kann die Beschwerden lindern.

Akut helfen können:

  • Wärme (z.B. eine Wärmflasche).
  • Magnesium und Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Leinöl oder Fisch).
  • Sanfte Bewegung, um die Durchblutung im Becken zu fördern.
  • Entspannungstechniken
  • Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen und Buscopan) oder Homöopathie.

Hallo, ich heiße Mura

Ich lebe mit meinem Mann und zwei Kindern in Köln. Ich arbeite seit 2009 als Heilpraktikerin, Hypnotherapeutin und Kursleiterin für Hypnobirthing und Hypnomothering.

In meiner Praxis für Frauen- und Familiengesundheit liegt der Schwerpunkt meiner Arbeit auf dem Kinderwunsch, der Schwangerschaft, der Mutterschaft und allen hormonellen Beschwerden.

Ich begleite seit vielen Jahren Frauen in den Wechseljahren mit naturheilkundlichen Methoden wie Phytotherapie, homöopathischer Hormonbehandlung und der therapeutischen Frauenmassage.

Darüber hinaus unterrichte ich Hypnose zur Selbstentspannung und arbeite hypnotherapeutisch rund um alle Frauenthemen.

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