Stillen und Entspannung

Warum dein Wohlbefinden der Schlüssel zu einer harmonischen Stillzeit ist

Veröffentlicht am 22. Februar 2025
von Mura Frey-Balke

Mama und Baby, innig verbunden: Stillen nährt nicht nur dein Baby, sondern auch eure Verbindung zueinander.

Das Stillen ist weit mehr als nur die Nahrungsaufnahme deines Babys – es ist ein inniger Moment der Verbundenheit, ein Austausch von Nähe und Geborgenheit. Doch manchmal wird die frühe Stillzeit von Unsicherheiten, Stress oder gar Schmerzen begleitet.

In diesem Beitrag erfährst du, wie Entspannung das Stillen positiv beeinflusst, welche Techniken dir helfen können, beim Stillen zu entspannen und wie du Herausforderungen gelassener begegnest. Dein körperliches und emotionales Wohlbefinden spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Testimonial von Mura Frey-Balke, Expertin für Frauengesundheit

"Dein Baby spürt, wie du dich fühlst. Wenn du dich beim Stillen entspannst, kann sich auch dein Kind fallen lassen – und euer Stillmoment wird harmonisch und innig."

Mura Frey-Balke, Expertin für Frauengesundheit
Inhaltsverzeichnis

Warum Entspannung beim Stillen so wichtig ist

Stillen ist ein komplexer, hormonell gesteuerter Prozess. Zwei Hauptakteure in deinem Körper sind dabei:

  • Oxytocin – das „Liebeshormon“, das den Milchfluss anregt und eine entspannte, liebevolle Bindung zu deinem Baby fördert.
  • Prolaktin – das „Milchbildungs-Hormon“, das sicherstellt, dass du genügend Milch produzierst.

Wenn du gestresst bist oder dich angespannt fühlst, kann der Oxytocinspiegel sinken. Dies kann dazu führen, dass dein Milchspendereflex gehemmt wird und dein Baby mehr Mühe hat, an die Milch zu gelangen. In der Folge kann es unruhig werden, häufiger die Brust verweigern oder unzufrieden wirken – was wiederum deinen Stress verstärken kann.

Darüber hinaus ist es wissenschaftlich untersucht, dass wir weniger Schmerzen spüren, wenn wir entspannt sind. Wenn deine Brustwarzen empfindlich sind, hilft dir die Entspannung, dich beim Stillen körperlich wohler zu fühlen.

Körperliche Entspannung = bessere Milchbildung

Dein Körper reagiert direkt auf Stress. Wenn du entspannt bist…

  • fließt deine Milch leichter,
  • wird dein Baby ruhiger und trinkt effizienter,
  • kannst du selbst das Stillen mehr genießen und länger durchhalten,
  • und fühlst dich körperlich wohler, während dein Baby trinkt.

Entspannung ist also ein echter Gamechanger für eine harmonische Stillbeziehung!

Das Stillen wird also immer leichter, einfacher und angenehmer für dich und dein Baby, wenn du darauf achtest, dass du dich in einer liebevollen, unterstützenden und stressfreien Atmosphäre befindest und dich weder von dir selbst, noch von außen unter Druck gesetzt fühlst.

Stillen: Innige Momente zwischen Mutter und Baby.

Wie kannst du dich beim Stillen am Besten entspannen?

1. Finde eine bequeme Stillposition

Eine unbequeme Haltung kann Verspannungen verursachen und das Stillen unnötig anstrengend machen. Teste verschiedene Positionen, um herauszufinden, welche dir gut tut und in welcher Position dein Baby am Besten trinkt. Lass dir im Wochenbett Stillpositionen von deiner Hebamme zeigen – sie kennt sich hervorragend damit aus.

Beliebte Optionen sind:

  • Wiegehaltung: Dein Baby liegt quer in deinem Arm.
  • Rückengestützte Haltung („Laid-Back Nursing“): Du lehnst dich entspannt zurück, das Baby liegt auf deinem Bauch.
  • Seitenlage: Perfekt für nächtliches Stillen, besonders nach einer anstrengenden Geburt oder nach einem Kaiserschnitt
  • Football-Haltung: Dein Baby liegt seitlich unter deinem Arm, ideal nach einem Kaiserschnitt.

Still-Tipp Nr. 1:

Verwende ein Stillkissen oder Sofakissen, um deine Arme und Schultern zu entlasten. Wenn du mit deiner Aufmerksamkeit ausschließlich bei deinem Baby bist, kann es schnell passieren, dass du deine Schultern anspannst oder hochziehst. Achte deswegen immer auch auf deine eigene Haltung und lass deine Schultern bewusst nach unten sinken und lass alle Anspannung im Nacken los, indem du deinen Arm von den Kissen tragen lässt. (Ein Stillkissen ist übrigens auch schon in der Schwangerschaft eine super gemütliche Anschaffung)

Still-Tipp Nr. 2:

Stell dir etwas zu trinken bereit, bevor du dein Baby anlegst, zum Beispiel ein großes Glas Wasser, oder lass es dir von deinem Partner bringen: Stillen macht durstig!

 

2. Nutze deine Atmung ganz bewusst

Eine achtsame tiefen Bauchatmung ist eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um in einen entspannten Zustand zu kommen:

4 - 8 - Atmung:

Atme ein, lass den Atem dabei in deinen Bauch fließen und zähle dabei langsam bis vier.  Atme langsam aus, lass alle Atemluft entweichen und zähle dabei langsam bis acht. Das beruhigt dein Nervensystem. Diese Technik hilft dir, in einen entspannten Modus zu wechseln, Anspannungen loszulassen und den Moment mit deinem Baby bewusst zu genießen. Wiederhole diese Atmung ein paar Mal, während dein Baby zu Trinken beginnt.

3. Sanfte Selbstmassage & Berührungen

Manche Frauen entspannen sich besonders mit Berührungen. Die folgenden Berührungsideen können wahre Wunder bewirken, wenn du gerne angefasst wirst. Du kannst dich sanft selbst massieren oder natürlich auch deinen Partner oder deine Hebamme um Unterstützung bitten.

Nackenmassage: Kreisende Bewegungen mit den Fingerspitzen lösen Verspannungen im Nacken.

Brustmassage: Vor dem Stillen kannst du sanft die Brust massieren, um den Milchfluss zu fördern. Dazu wasche dir zuerst die Hände mit warmem Wasser und reibe die Hände aneinander bis sie warm sind. Zuerst kannst du mit kreisenden Bewegungen der Finger von der Achselhöhle zur Brustwarze streichen. Danach kannst du die Brust zwischen deine Hände nehmen und sanft hin und her bewegen. Zum Schluss kannst du die Brust mit Daumen und Handfläche von außen nach innen sanft zusammendrücken und immer Richtung Brustwarze hin ausstreichen.

Wärme auf die Augen und dein Gesicht bringen: Du kannst deine Handflächen schnell aneinander reiben, bis sie warm werden. Dann kannst du die warmen Hände auf dein Gesicht legen oder die Handballen auf deine Augen  und Handflächen auf deine Stirn legen – ein einfacher Trick, um sich sofort ruhiger zu fühlen.


4. Für eine angenehme Atmosphäre und Umgebung sorgen

Deine Umgebung hat einen großen Einfluss darauf, wie du dich fühlst. Sorge dafür, dass dein Stillplatz ein Ort der Ruhe ist:

  • Sanftes Licht statt grelle Beleuchtung.
  • Leise Musik oder beruhigende Naturklänge im Hintergrund.
  • Menschen, die dich unterstützen: Die Milch fließt besser, wenn du dich mit Menschen umgibst, die dich unterstützen und ermutigen.

Still-Tipp Nr. 3:

Falls du oft unterwegs stillst, kannst du mit Noise-Cancelling-Kopfhörern störende Geräusche ausblenden. Nimm dir auch ein Tuch mit, dass du über deine Brust und dein Baby oder sogar wie eine Höhle über euch beide legen kannst, damit du deine Intimsphäre schützt und dich wohler fühlst.

Du hast Fragen zum Thema Stillen und Entspannung?

Nutze mein praktisches Wissen (durch meine tägliche Arbeit mit jungen Müttern) und meine persönlichen Erfahrungen (mit zwei wunderbaren Stillkindern). Kontaktiere mich jederzeit gerne.

5. Positive Gedanken und Affirmationen nutzen

Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gefühle – und damit auch unsere körperliche Entspannung. Falls du beim Stillen oft angespannt bist oder Sorgen hast, beginne damit, dein inneres Selbstgespräch zu beobachten. Welche Gedanken denkst du, die Stress verstärken? Welchen Gedanken könntest du stattdessen denken, um Stress zu reduzieren und dich wohler zu fühlen. Wenn du magst, probiere die folgenden positive Affirmationen aus:

  • Ich produziere genau die richtige Milch für mein Kind und meine Milch fließt in der richtigen Menge
  • Während ich stille entstehen die intimsten Momente mit meinem Baby
  • Ich vertraue meinem Körper und meinem Baby, die wissen genau, wie das Stillen funktioniert
  • Ich bin dankbar, dass mein Körper, mein Baby ernährt
  • Ich habe alles was ich brauche, um mich gut um mich selbst und mein Kind zu kümmern
  • Ich bin umgeben von Liebe

Still-Tipp Nr. 4:

Schreibe deine Lieblingsaffirmationen auf einen Zettel oder ein kleines Kärtchen und platziere es an deinem Stillplatz.

Was tun bei Stress und Herausforderungen rund um das Stillen?

Natürlich läuft nicht immer alles entspannt – besonders in den ersten Wochen kann das Stillen herausfordernd sein. Hier sind einige Tipps, wie du mit typischen Stressfaktoren umgehen kannst:

Stillprobleme, zu wenig Mich, Probleme beim Anlegen oder Schwierigkeiten deines Babys beim Trinken: Hol dir Unterstützung bei einer Stillberaterin (z. B. IBCLC) oder deiner Hebamme.

Körperliche Beschwerden, wie entzündete Brustwarzen oder Brustentzündungen: Deine Hebamme oder Gynäkologin stehen dir hier zur Seite. Als Heilpraktikerin unterstütze ich dich ebenfalls bei Beschwerden.

Unruhiges Baby: Haut-zu-Haut-Kontakt beruhigt und fördert das Stillen. Wenn dein Baby viel weint, stelle sicher, dass es genügend Milch bekommt. (Anzeichen für ausreichend Milch sind zum Beispiel: Das Baby ist lebhaft, wächst und gedeiht, hat regelmäßig Stuhlgang und mindestens sechs nasse Windeln am Tag mit hellem Urin).

Auch Osteopathie oder psychologische Begleitung durch eine Schreibabyambulanz können euch jetzt helfen. Frag am Besten deine Hebamme nach lokalen Unterstützungsangeboten.

Selbstzweifel: Sprich mit anderen Müttern, such dir eine Stillgruppe oder besuche einen Babykurs – Erfahrungsaustausch hilft enorm!

Druck von außen: Setze klare Grenzen und höre auf dein Bauchgefühl. Keiner kennt dich und dein Baby besser als du. Jede Familie ist anders und du selbst weißt am Besten, was für euch stimmt.

Still-Tipp Nr. 5:

Dein Wohlbefinden ist entscheidend! Falls du dich dauerhaft gestresst oder überfordert fühlst, sprich mit deiner Hebamme oder einer Fachperson.

Weitere umfangreiche und seriöse Informationen rund um das Thema Stillen findest du zum Beispiel in diesem Still-Lexikon.

Fazit: Entspanntes Stillen ist möglich – und wertvoll für euch beide!

Stillen und Entspannung gehören untrennbar zusammen. Je mehr du für dein eigenes Wohlbefinden sorgst, desto leichter wird das Stillen – für dich und dein Baby.

Deine To-Do-Liste für entspanntes Stillen:

  • Finde eine bequeme Stillposition
  • Nutze deinen Atme ganz bewusst
  • Probiere aus, ob dich Massagen oder Berührungen entspannen
  • Sorge für eine entspannte Wohlfühl-Atmosphäre
  • Kultiviere positive und unterstützende Gedanken

Denk daran: Du bist genau die richtige Mama für dein Baby. Vertraue auf dich, lass den Stress los – und genieße diese einzigartige Zeit der Nähe und Liebe. 💕

Die Entspannung von Müttern liegt mir einfach sehr am Herzen, denn ich weiß aus eigener Erfahrung als Mutter, wie sehr sich meine eigene Entspannung auf meine Kinder überträgt.

Alles Liebe für dich und dein Baby!
Mura

Hypnomothering – Entspannung für Mütter

Hypnomothering ist eine sanfte Methode, die Mütter mit Selbsthypnose-Techniken dabei unterstützt, gelassener, ausgeruhter und mental gestärkt durch den Alltag mit Baby zu gehen. Egal ob in der Schwangerschaft, in der Stillzeit oder bei Schlafmangel – mit Hypnomothering kannst du Entspannung gezielt abrufen und neue Energie tanken.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Stillen und Entspannung

Wie oft sollte ich mein Baby stillen?

Neugeborene trinken in der Regel acht bis zwölf Mal in 24 Stunden, oft auch häufiger. Jedes Baby ist individuell – solange es satt, zufrieden und gut gedeiht, folgt ihr dem richtigen Rhythmus.

Woran erkenne ich, dass mein Baby hungrig ist?
  • Frühe Hungerzeichen sind:
  • Schmatzen und Saugen an den Händen
  • Suchbewegungen mit dem Kopf
  • Unruhe oder leises Quengeln


Spätes Hungerzeichen ist Weinen – dann kann das Anlegen schwieriger sein. Nach und nach entwickelst du ein gutes Gefühl dafür, was dein Baby braucht und wirst frühzeitig regieren.

Wie lange sollte eine Stillmahlzeit dauern?

Wie lange eine Stillmahlzeit dauert, variiert sehr stark. Manche Babys trinken in zehn Minuten, andere brauchen 30–40 Minuten. Wichtig ist, dass dein Baby effektiv saugt und schluckt. Je besser ihr euch kennt, desto mehr wirst du die Signale deines Babys lesen lernen, mit denen es dir mitteilt, was es braucht.

Wie weiß ich, ob mein Baby genug Milch bekommt?

Wenn dein Baby sich gut entwickelt, hat es alles, was du brauchst.

Anzeichen für eine gute Versorgung:

  • sechs bis acht nasse Windeln pro Tag
  • Regelmäßiger Stuhlgang (bei Neugeborenen mehrmals täglich)
  • Zufriedenes Verhalten nach dem Stillen
Kann Stress meine Milchmenge beeinflussen?

Ja, Stress kann den Milchspendereflex hemmen. Entspannungstechniken wie ruhiges Atmen, Massagen oder eine gemütliche Stillumgebung helfen, den Milchfluss zu fördern.

Wenn du magst, kannst du dir meinen Hypnomothering Onlinekurs anschauen, in dem es um Entspannung für Mütter geht und in denen du Techniken lernst, im mitunter stressigen Alltag mit Babys und Kleinkindern ruhig und entspannt zu bleiben.

Was tun, wenn mein Baby beim Stillen unruhig ist?

Wenn dein Baby unruhig ist uns ich nicht entspannen kann beim Stillen, prüfe, ob die Stillposition bequem ist.

Stillt ihr in einer ruhigen Umgebung? Weniger Ablenkung kann helfen. Vielleicht ist eine andere Haltung oder ein erneutes Anlegen nötig. Manchmal helfen Haut-zu-Haut-Kontakt oder sanftes Wiegen.

Kann ich mein Baby zu oft stillen?

Nein, Stillen nach Bedarf ist ideal. Dein Baby reguliert seine Nahrungsaufnahme selbst, und häufiges Anlegen fördert die Milchproduktion.

Was tun, wenn das Stillen schmerzhaft ist?

Schmerzen sind oft ein Zeichen für eine falsche Anlegetechnik. Prüfe, ob dein Baby ausreichend Brustgewebe im Mund hat. Falls Probleme bestehen, kann eine Stillberaterin oder Hebamme helfen.

Wie lange sollte ich stillen?

Die WHO empfiehlt ausschließliches Stillen für sechs Monate und danach Stillen mit Beikost bis zum zweiten Lebensjahr oder länger – solange es für dich und dein Kind passt.

Kann ich trotz Erkältung oder Fieber weiter stillen?

Ja! Dein Körper produziert Abwehrstoffe, die dein Baby über die Muttermilch schützen. Nur wenige Erkrankungen erfordern ein Stillen mit Vorsicht oder Pause – frag im Zweifel deine Hebamme oder Ärztin.

Hallo, ich heiße Mura

Ich lebe mit meinem Mann und zwei Kindern in Köln. Ich arbeite seit 2009 als Heilpraktikerin, Hypnotherapeutin und Kursleiterin für Hypnobirthing und Hypnomothering.

In meiner Praxis für Frauen- und Familiengesundheit liegt der Schwerpunkt meiner Arbeit auf dem Kinderwunsch, der Schwangerschaft, der Mutterschaft und allen hormonellen Beschwerden.

Ich begleite seit vielen Jahren Frauen in den Wechseljahren mit naturheilkundlichen Methoden wie Phytotherapie, homöopathischer Hormonbehandlung und der therapeutischen Frauenmassage.

Darüber hinaus unterrichte ich Hypnose zur Selbstentspannung und arbeite hypnotherapeutisch rund um alle Frauenthemen.

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