Umgang mit vorzeitigen Wehen

Wie du vorzeitige Wehen und Übungswellen unterscheiden und was du in beiden Fällen tun kannst

Mit dem dritten Trimester beginnt der "Endspurt" in der Schwangerschaft. Gegen Ende der Schwangerschaft sind Übungswehen normal, wenn die Wehen vor der 33. Schwangerschaftswoche beginnen spricht man von vorzeitigen Wehen.

Im dritten Trimester, dem letzten Drittel der Schwangeschaft, beginnt die Gebärmutter langsam damit, sich auf die Geburt vorzubereiten. Ab der 33. bis 34. Schwangerschaftswoche startet die Gebärmutter normalerweise mit den Übungswellen, das heißt, sie beginnt, für ihren großen Einsatz am Tag der Geburt zu trainieren.

Treten vor der 32. Schwangerschaftswoche Wehen auf, handelt es sich dagegen um vorzeitige Wehen. Hier erfährst du alles, was du darüber wissen solltest.

Warum treten vorzeitig Wehen auf?

Wenn du bemerkst, dass dein Bauch bereits vor der 32. Schwangerschaftswoche immer wieder hart wird, oder deine Hebamme oder Gynäkologin bereits Wehen feststellt, dann handelt es sich um vorzeitige Wehen.

Noch ist es zu früh dafür, dass dein Baby zur Welt kommt. Das Baby beginnt zwar in der 28. Schwangerschaftswoche bereits damit das Surfactant zu bilden, also den Stoff, der seine Lungenbläschen stabil hält, so dass es gut atmen kann. Aber die vollständige Lungenreife ist erst mit der 34. Woche erreicht und erst dann kann es selbständig atmen, wenn es zur Welt kommt. 

Wehen treten häufig vor der 32. Schwangerschaftswoche auf, wenn du dir zu viel zugemutet hast. Sie sind eine Erinnerung deines Körpers und deines Babys: „Hey Mama, mach mal halblang, du bist immer noch schwanger!“. Du solltest jetzt häufiger mal die Füße hochlegen, es dir gemütlich machen und dich der Schwangerschaft widmen. 

Es gibt aber auch Frauen, die eine Veranlagung zu frühzeitiger Wehentätigkeit haben und die dann bei jeder Schwangerschaft wieder liegen müssen, um dem Baby eine volle Entwicklung im Bauch zu ermöglichen. Das kann anstrengend sein, besonders wenn bereits kleine Kinder Teil der Familie sind.

Infos und Tipps zum Umgang mit vorzeitigen Wehen

Keine Sorge, du kannst ganz viel dafür tun, dass dein Baby sicher im Bauch bleibt. Und auch wenn der Bauch jetzt schon mal hart wird und des nach unten zieht, heißt das nicht sofort, dass dein Gebärmutterhals dabei kürzer wird oder dein Baby sich auf den Weg macht.

 

  • Lege regelmäßig die Füße hoch und lass die anderen arbeiten. Ich weiß, das ist manchmal schwierig, vor allem dann, wenn du schon kleine Kinder hast oder zu den Menschen gehörst, die immer in Bewegung sein wollen.

 

  • Denke daran: keiner hat etwas davon, wenn dein Baby zu früh auf die Welt kommt. Deinen Kollegen und deiner Familie ist viel mehr damit gedient, wenn dein Baby voll entwickelt zur Welt kommt. Jetzt ist wirklich Pause angesagt, hier kommt die offizielle Erlaubnis, endlich das Buch zu lesen, dass du immer schon lesen wolltest, ein Herzensprojekt vom Sofa aus abzuschließen, deine Lieblingsserie zu schauen und dich umsorgen zu lassen.

 

  • Wenn du Kinder unter 12 Jahren im Haushalt leben und dein Partner feste Arbeitszeiten hat, so dass er die Betreuung nicht übernehmen kann, steht dir jetzt eine Haushaltshilfe zu. Diese bekommst du übe die Krankenkasse.

 

  • Mach dir nicht zu viele Sorgen. In der Leitlinie zum Umgang mit vorzeitigen Wehen steht, dass Frauen vor allem Stress reduzieren sollten. Trotzdem wird ihnen manchmal Angst gemacht und die drohende Frühgeburt beunruhigt sie. Wisse, dass vorzeitige Wehen nachlassen, wenn du dich bewusst entspannst. Nimm dir Zeit für Meditationen, Entspannungsübungen und Dinge, die dir Freude machen.

 

  • Schreib dir positive Affirmationen auf und lies sie täglich durch: Mein Baby kommt genau zur richtigen Zeit. Mein Gebärmutterhals bleibt fest verschlossen. Mein Baby und ich sind in Sicherheit.

 

  • Sprich mit deinem Baby. Erzähl ihm davon, wie sehr du dich freust, dass es bald zu euch kommt, aber dass es jetzt noch zu früh ist. („Im Bauch bist du soviel besser aufgehoben, mein Schatz!“). Vereinbart eine Geburtszeit „Im Dezember…“ oder „nach dem 15. Mai…“

 

  • Im Hypnobirthing arbeiten wir viel mit Visualisierungen, die sich positiv auf den Körper auswirken. Visualisiere in der Entspannung deinen Muttermund und deinen Gebärmutterhals und stell dir vor, dass die Muskeln dort ganz fest verschlossen bleiben. Du kannst dir das ganz realistisch vorstellen, wie einen ringförmigen Muskel, der ganz fest zuhält.

 

  • Oder du kannst dir eher eine bildliche Metapher aussuchen. Stell dir z.B. vor, deine Gebärmuttermuskeln sind wie rosafarbene Bänder. Unten in diese Bänder bindest du jetzt eine Schleife. Egal wie sehr du oben an den Bändern ziehst. Durch die Schleife kann sich dein Muttermund einfach gar nicht öffnen. Am Tag der Geburt kannst du die Schleife aber ganz leicht wieder aufziehen. Mach bloß keinen Knoten.

 

  • Um vorzeitige Wehen vorzubeugen ist z.B. Bryophyllum eine hervorragende Pflanze (z.B. Bryophyllum Trit. 50% von Weleda) oder das Toko-Öl von Ingeborg Stadelmann, dass du täglich auf deinen Bauch reiben kannst.

 

  • Lass dir einen Teemischung aus Baldrianwurzel, Hopfenzapfen, Johanniskraut, Majoran, Melisse und Thymian zu gleichen Teilen anmischen (10g pro Zutat). Trinke davon täglich zwei Tassen. Dafür lässt du einen Teelöffel dieser Teemischung fünf Minuten in kochendem Wasser ziehen. Diese Teemischung ist sehr effektiv, trinke sie deswegen maximal bis zur 36. Schwangerschaftswoche, damit du nicht am Ende deine Geburt behinderst.

 

In meinem Hypnobirthing Onlinekurs gibt es übrigens ein extra Kapitel zum Umgang mit vorzeitigen Wehen. Viele der Tipps habe ich hier bereits mit dir geteilt.

Im letzten Schwangerschaftsdrittel solltest du es langsamer angehen lassen und für regelmäßige Entspannung sorgen, z. B. mit einem schönen, aber nicht zu warmen Vollbad.

Hallo, ich heiße Mura

Ich lebe mit meinem Mann und zwei (tollen:) Kindern in Köln. Ich arbeite seit 2009 als Heilpraktikerin, Hypnotherapeutin und Kursleiterin für Hypnobirthing und Hypnomothering.

In meiner Praxis für Frauen- und Familiengesundheit liegt der Schwerpunkt meiner Arbeit auf dem Kinderwunsch, der Schwangerschaft, der Mutterschaft und hormonellen Beschwerden. Ich begleite seit vielen Jahren Frauen und Paare mit Hypnotherapie, Homöopathie und naturheilkundlichen Methoden, z. B. nach traumatischen Geburtserfahrungen, Fehlgeburten oder in der Kinderwunschzeit.

2012 habe ich mein eigenes Hypnobirthing Programm entwickelt. Praxisnah, fundiert und auf die Bedürfnisse moderner Frauen abgestimmt.

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