Traumatische Geburtserfahrungen verarbeiten
Wie du dich nach einer schwierigen Geburt wieder wohlfühlen kannst
Schlafstörungen, Herzrasen, erhöhter Blutdruck: Ein unverarbeitetes Geburtstrauma kann neben psychischen Symptomen auch körperliche Anzeichen entwickeln.
"Warum habe ich mich nicht schon früher Unterstützung geholt?"
Seit über zehn Jahren arbeite ich mit Frauen und Paaren, die traumatisierende Erfahrungen während der Geburt gemacht haben und wie oft habe ich dabei schon den Satz gehört: „Warum habe ich mir nicht schneller Unterstützung geholt.“
Immer wieder erlebe ich Frauen, die sehr lange unter ihren Erfahrungen der Geburt leiden, vielleicht auch, weil das Fachwissen fehlt, welche Möglichkeiten es gibt, mit traumatischen Geburtserfahrungen umzugehen. Deswegen möchte ich diesen Blogbeitrag dem Thema „Traumatische Geburtserfahrungen“ widmen.
Das Datum der Veröffentlichung hat dabei durchaus Bedeutung für mich: Der 25. November ist der weltweite „Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“. Leider ist es bis heute so, dass einige Frauen, die Geburt als gewaltvolle Erfahrung erleben - auch wenn sich zum Glück zumindest in Deutschland einiges in diesem Bereich zu ändern scheint.
Mir ist es wichtig, dass dieser Text eine echte Unterstützung für dich ist und nicht nur unschöne Erinnerungen aufwühlt. Deswegen überlege dir, ob du den Beitrag gerade selbst lesen möchtest oder deinen Partner oder eine gute Freundin bittest, ihn zuerst für dich zu lesen.
Manchmal hält dieses Gefühl, die Geburt noch nicht richtig verarbeitet zu haben, lange an und scheint einfach nicht mehr fortzugehen. Aber keine Sorge, das wird es und du kannst auch etwas dafür tun, damit dies geschieht.
Mura Frey-Balke, Heilpraktikerin für HypnotherapieKontrollverlust bei der Geburt - wie traumatische Geburtserfahrungen entstehen
Manchmal verläuft die Geburt ganz anders, als wir uns das gewünscht haben. Dies geht häufig mit einem Gefühl von Kontrollverlust einher. Dabei ist es ganz egal, ob ich einen Notkaiserschnitt erlebe, mit Saugglocke entbinden muss oder aus Sicht der Hebammen und Ärzte alles „gut gelaufen“ ist. Der Satz: „Hauptsache Mutter und Kind sind gesund!“ fühlt sich dann einfach nicht richtig an.
Der erlebte Kontrollverlust bei einer traumatisierenden Geburt kann dabei auf ganz unterschiedlichen Ebenen stattfinden:
- Da gibt es die Frau, die sich von einem medizinischen Eingriff wie einer Saugglocken- oder Kaiserschnittgeburt überrumpelt fühlt, oder eine Gebärende, die sich im Krankenhaus von den medizinischen Begleitern bei der Entscheidungsfindung übergangen wird.
- Da gibt es junge Mütter, die das Gefühl hatten, den Einfluss auf ihren Körper verloren zu haben, welcher sich mit seinen intensiven Bewegungen und den Schmerzen zu verselbständigen schien.
- Da gibt es Frauen, die über die fehlende Bindungserfahrung trauern, die wegen eines schwierigen Kaiserschnitts nicht stattfinden konnte oder weil das Baby direkt nach der Geburt verlegt werden musste.
- Da gibt es die Hilflosigkeit des Partners, der daneben stehen musste und dabei das Gefühl hatte, nichts tun zu können und seine Frau hilflos leiden zu sehen.
- Und viele, viele andere sehr individuelle und persönliche Geburtserfahrungen.
Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie unter der Geburt eine Situation erlebt haben, in der sie das Gefühl hatten, die Kontrolle über den Verlauf der Geburt zu verlieren.
Und ihnen allen ist auch gemeinsam, dass sie dieses hilflose Gefühl seit der Geburt nicht mehr richtig loslässt. Sie fühlen sich nicht mehr in ihrer Kraft, brechen immer mal wieder in Tränen aus, leiden an Albträumen oder haben schlicht das Gefühl, „die Geburt noch nicht richtig verarbeitet“ zu haben.
Manchmal hält dieses Gefühl lange an und scheint einfach nicht mehr fortzugehen.
Aber keine Sorge, das wird es und du kannst auch etwas dafür tun, damit dies geschieht.
Dass Geburten traumatisch erlebt werden können, ist dabei immer noch ein Thema, über das sehr wenig öffentlich gesprochen wird. Genauso, wie vor zwanzig Jahren erst langsam die Postnatale Depression in’s öffentliche Bewusstsein gerückt ist, so wird nun im kleinen Rahmen auch erstmals öffentlich über die psychologische Komponente von Geburten selbst gesprochen.
Unterstützung nach traumatischer Geburt
Glücklicherweise wird das Thema in Fachkreisen jedoch immer präsenter und immer mehr Krankenhäuser und Geburtsstationen arbeiten heute traumasensibel. Und heute gibt es mehr Unterstützung als früher für Frauen, die traumatische Erfahrungen während der Geburt gemacht haben.
Und eine weitere gute Nachricht gibt es auch noch: Die menschliche Psyche besitzt die wundervolle Fähigkeit, traumatisierenden Erlebnisse selbst zu verarbeiten und zu integrieren. Dazu brauchen wir aber vor allem Zeit und Ruhe - zwei Dinge, die nach der Geburt eines Kindes allerdings meist zu kurz kommen.
Und das ist vielleicht auch der Grund dafür, dass sich so wenig Frauen Hilfe holen und die negative Erfahrung sich oft so hartnäckig hält. Das süße kleine Wesen, all das Neue und Aufregende der frühen Elternschaft lässt uns einfach keine Zeit, zu spüren, was uns gut tut, zu heilen und zu schlafen - Schlaf ist übrigens ein ganz essentieller Teil des Heilungsprozesses der Seele.
Was ist eigentlich ein Trauma?
Von einem körperlichen Trauma spricht man, wenn Gewebe z.B. durch einen Unfall verletzt oder geschädigt werden, also beispielsweise bei einem Beinbruch. Aber auch ein operativer Eingriff wie ein Kaiserschnitt oder Dammschnitt kann ein körperliches Trauma darstellen.
Von einem seelischen Trauma spricht man bei einer außergewöhnlich schweren Verletzung der Seele, zum Beispiel wenn uns eine außergewöhnliche Situation so sehr herausfordert, dass unsere inneren Möglichkeiten mit der Situation umzugehen zur Bewältigung nicht ausreichen.
Und eine Traumareaktion ist auch eine Überlebensstrategie des Nervensystems auf diese außergewöhnliche - oft als bedrohlich oder unkontrollierbar erlebte - Situation.
In diesem Blogbeitrag beziehe ich mich vornehmlich auf seelische Traumata, aber auch bei körperlichen Beeinträchtigungen nach der Geburt oder Folgen von Geburtsverletzungen berate und unterstütze ich dich gerne auf deinem Weg der Heilung.
Eigentlich ist alles gut - aber du kannst das Glück nicht spüren: Darum ist es so wichtig, traumatische Geburtserlebnisse zu integrieren
Wie verläuft die Heilung und Integration nach seelischem Trauma?
Seelische Traumata können neben dem Verlauf der Geburt natürlich auch viele andere Ursachen haben. Insbesondere Menschen, die in ihrer Biografie bereits früher traumatisierende Erfahrungen gemacht haben, sind anfälliger dafür, dass alte Wunden durch die Geburt wieder aufbrechen können.
Wenn du bereits traumatisierende Erfahrungen in deinem Leben gemacht hast, ist es hilfreich, wenn du dir bereits vor oder spätestens während der Schwangerschaft Unterstützung suchst.
Das kann eine psychotherapeutische Begleitung sein und/oder du kannst dich mit mir individuell auf deine Geburt vorbereiten. Oder du kannst dich durch einen Hypnobirthing Kurs auf eine selbstbestimmte Geburt vorbereiten. Diese Vorbereitung hilft dir, ein Gefühl der Kontrolle und Selbstbestimmtheit während der Geburt aufrecht zu erhalten, auch wenn du den Verlauf der Geburt nicht planen oder direkt vorhersagen kannst.
Ich finde es immer wieder unfassbar bewundernswert, wenn ich beobachte, wie sehr manche Frauen die Geburt auch als Weg der Heilung und Selbstermächtigung nutzen.
Ebenfalls gut zu wissen ist, dass die traumatherapeutische Behandlung nach der Geburt gar nicht so aufwändig ist, wenn eine erwachsene Frau ohne negative Vorerfahrungen an einem einzigen Tag ihres Lebens eine traumatisierende Erfahrung macht.
Damit möchte ich jedoch nicht sagen, dass das, was du erlebt hast, nicht schlimm war oder du nicht sehr darunter leidest. Ich selbst habe eine traumatisierende erste Geburt erlebt und ich weiß sehr wohl, dass der Schmerz, die Trauer, die Wut und Hilflosigkeit sich erstmal überwältigend anfühlen können.
Ich möchte dir damit einfach Mut machen, dir Unterstützung zu holen und dir Gewissheit schenken, dass es sich wieder anders anfühlen wird.
Wie deine Psyche mit einer traumatischen Geburt umgeht
Seelische Traumata verlaufen in bestimmten Phasen, die auch zu den physiologischen, also körpereigenen Selbstheilungsmechanismen gehören. Wenn deine Geburt noch nicht so lange zurück liegt, kann es vielleicht hilfreich für dich sein, diese Phasen zu kennen:
1. Schockphase (akute Belastungsreaktion)
Stunden bis Tage nach der Geburt stehst du unter seelischem Schock. Du erkennst diese Phase daran, dass du ängstlich oder nervös bist, dass du zu weinen beginnst oder wütend wirst. Oft fühlen sich die Frauen dann auch teilnahmslos oder wie „neben sich stehend“.
Für Frauen in dieser Phase verwende ich als homöopathische Mittel oft:
- Arnica - nach körperlichem Trauma, bei Blutergüssen
- Aconitum - bei Diagnoseschock oder starker Besorgnis um das Kind
- Staphisagria - nach Schnittverletzungen (z.B. bei Kaiserschnitt oder Dammschnitt) und Wut auf die Geburtshelfer
- Nux vomica - bei negativen Auswirkungen von Narkosemitteln
2. Verarbeitungsphase
2-4 Wochen nach den ersten Tagen. Diese Phase ist gekennzeichnet durch Wiedererleben bestimmter Situationen oder durch ein abgespaltenes Gefühl der Gefühllosigkeit, auch Dissoziation genannt. Beides sind physiologische und sinnvolle Regulationsmethoden deines Nervensystems.
3. Erholungsphase:
Die dritte Phase des Heilungsverlaufs dauert ebenfalls zwei bis vier Wochen. Hier hat der Körper ein ausgeprägtest Ruhebedürfniss und darum ist es nach traumatischer Geburtserfahrung oft so schwierig die Erfahrung selbst zu integrieren: denn unser neugeborenes Kind hält uns davon ab, uns zu erholen.
In dieser Phase ist es wichtig, den Partner zu sensiblisieren und/oder sich Unterstützung von außen, z. B. durch Familienangehörige oder Freunde zu holen.
Hypnomothering - Entspannung für Mütter
Eine kraftvolle Ressource, um traumatische Geburtserfahrungen zu verarbeiten, liegt in dir selbst. Mit kurzen Atem-, Entspannungs- und Visualisierungsübungen kannst du Freude und Entspannung in den Alltag mit Familie bringen. Mein Hypnmothering (Online-)Kurs kann dir dabei helfen.
Hypnomothering - Entspannung für Mütter
Jede junge Mutter hat Unterstützung verdient
Jede junge Mutter hat diese Unterstützung verdient, aber manchmal sind die Umstände leider so, dass es im direkten Umfeld niemanden gibt, der sofort und unkompliziert helfen könnte - und vielleicht fehlt auch das Geld, sich Hilfe von außen leisten zu können. Das kann sich schnell sehr hilflos und einsam anfühlen.
Deswegen ist es gut zu wissen, dass es auch kostenlose Hilfsangebote für junge Familien gibt, die staatlich gefördert werden oder von der Krankenkasse finanziert werden können.
Wenn es keine direkte Unterstützung von außen gibt, bekommst du kostenlose Unterstützung über die Frühen Hilfen, z.B. könnt ihr dort die Unterstützung einer Familienhebamme bekommen. Hier kannst du nach Postleitzahl suchen, welche Unterstützungsangebote in deiner Nähe gibt.
In einigen Städten gibt es außerdem den Verein Notmütterdienst e.V., der in bestimmten Situationen über die Krankenkasse finanziert werden kann. Deutschlandweit gibt es solche Vereine und Möglichkeiten, lokale Informationen dazu findest du, wenn du online nach Mütterhilfe suchst oder du kannst sie direkt bei deiner Krankenkasse erfragen.
Der Verein Mother Hood bietet gemeinsam mit der Internationalen Gesellschaft für Pränatale und Perinatale Psychologie und Medizin ein Hilfetelefon für Mütter an, die eine schwere Geburt erlebt haben.
Diese Hilfsangebote können dir nach der Geburt helfen, dich von den negativen Erlebnissen der Geburt zu erholen. Außerdem kennen die Menschen, die in solchen Projekten und Vereinen tätig sind meist die lokalen Angebote zur Unterstützung vor Ort.
Zwei bis vier Wochen nach einer traumatischer Geburtserfahrung braucht der Körper Ruhe: Mütter sollten ihr Umfeld um Unterstützung bitten.
Was hilft nach Geburtstrauma bei Kaiserschnitt, bei Trennungserfahrungen und fehlender Bindung?
Wenn dein Baby unerwartet mit einem Kaiserschnitt zur Welt gekommen ist, kann das eine sehr intensive und im wahrsten Sinne des Wortes einschneidende Erfahrung gewesen sein. Nicht jeder Notkaiserschnitt traumatisiert Mutter und Kind, dennoch betrifft ein ungeplanter Kaiserschnitt einen großen Anteil von Frauen, die zu mir in die Praxis kommen, um ihre Geburtserfahrung zu integrieren.
Oft liegt der traumatischste Moment in der fehlenden Bindung zum Baby unmittelbar nach der Geburt. Glücklicherweise gibt es immer mehr bindungsorientiert arbeitende Geburtsstationen, die das Neugeborene unmittelbar nach der Geburt auf die Brust legen. Dies hilft den Frauen, die Geburt positiver zu erleben und den Bindungsmoment dennoch wahrzunehmen. Wenn dies nicht geschieht, spürt die Frau oftmals eine große Traurigkeit nach der Geburt, die auch lange Zeit anhalten kann.
Etwas ähnliches geschieht übrigens auch, wenn das Baby nach einer vaginalen Geburt von der Mutter getrennt wird, um ärztlich versorgt zu werden.
Mir ist wichtig zu betonen, dass Bindungserfahrungen nachgeholt werden können und dass du einiges dafür tun kannst, die Bindung zu deinem Baby zu stärken. Oft wird gerade in alternativeren Büchern, Blogs oder Geburtsvorbereitungskursen betont, wie wichtig die ersten Stunden nach der Geburt sind. Und das sind sie natürlich auch.
Allerdings erlebe ich häufig, dass dies den Müttern zusätzlichen Druck macht. Und das ist gar nicht nötig. Denn die Bindung zu deinem Baby passiert ein Leben lang und die allermeisten Frauen sagen einige Monate oder ein Jahr später, dass sie eine gute und enge Bindung zu ihrem Kind spüren.
Nimm dein Baby viel auf den Arm, genieße den Hautkontakt, schaut euch in die Augen, stille dein Kind, geht gemeinsam nach draußen in die Natur. Vertraue darauf, dass ihr euch immer näher kommt.
In meinem Hypnomothering Kurs lernst du übrigens viele hilfreiche Dinge, die Bindung zwischen Mutter und Kind fördern.
Homöopathische Mittel und Naturheilkunde nach Kaiserschnitt
Darüber hinaus möchte ich euch ein paar nützliche Methoden nach Kaiserschnitt an’s Herz legen, die den Heilungsprozess unterstützen können:
- Homöopathisch wird z.B. Staphisagria nach Schnittverletzungen angewendet
- oder Bellis perennis zur allgemeinen Wundheilung der Weichteile und inneren Strukturen.
- Die therapeutische Frauenmassage kann nach Abschluss der Wundheilung (etwa zwei bis drei Monate nach dem Kaiserschnitt) wieder gute Gefühle in deinen Bauch bringen.
- die traumaorientierte Hypnotherapie kann helfen, wenn du negative Gefühle loslassen möchtest und dein Nervensystem unterstützen möchtest.
- Methoden aus dem Hypnobirthing wie Affirmationen und Heilungsmeditationen helfen, die Heilung zu unterstützen
- Ein Heilbad nach Brigitte Meissner kann euch dabei unterstützen, die nicht gemachten Erfahrungen der vaginalen Geburt nachzuholen
Das Heilbad nach Brigitte Meissner
Dieses Heilungsritual kann euch dabei unterstützen, die nicht gemachten Erfahrungen der vaginalen Geburt nachzuholen und dient dazu, dem Kind die sinnliche Erfahrung der Erlebnisse nach einer natürlichen Geburt zu ermöglichen, wenn es mit Kaiserschnitt geboren wurde. Dieses Ritual dient dazu, dass Geburtstrauma von Mutter und Kind zu heilen.
Dabei wird das Baby von einer Begleitperson, z. B. dem Papa, neben dem Bett gebadet und kommt dann nass (!nicht abtrocknen!) und nackt auf den Bauch der Mutter, die ebenfalls ohne Kleidung im vorgewärmten Bett liegt. Dort wird es eingekuschelt und warm zugedeckt, evtl. auch gleich gestillt. Das Gefühl der nassen Haut auf dem nackten Bauch der Mutter soll dem Baby das geben, was es nach einer vaginalen Entbindung bekommen hätte. Man kann für eine schöne Atmosphäre sorgen, evtl. mit Kerzen und Wildrosenessenz und sich dabei von der Geburt erzählen, davon wie sie war - aber auch davon, wie man sie sich gewünscht hätte. Man kann es unmittelbar nach der Geburt machen, aber eben auch noch in den Wochen und Monaten, evtl. sogar Jahren danach. Man kann das Ritual mehrmals wiederholen und manchmal weinen die Kinder beim ersten oder zweiten Mal - als würden sie von ihrer Geburtserfahrung erzählen. Irgendwann genießen sie es dann sehr.
Umgang mit deinen medizinischen Geburtsbegleitern nach traumatischer Geburt
Nicht alle traumatischen Geburtserfahrungen haben ihren Ursprung in einer übergriffigen Geburtshilfe und wie ich bereits eingangs sagte, tut sich hier wirklich viel. Frauen können heute viel selbstbestimmter gebären als noch vor einigen Jahrzehnten und viele Geburtsteams sind heute traumatherapeutisch sensibilisert und weitergebildet. Einen einfühlsame Hebamme oder Gynäkologin, die sich das informierte Einverständnis der Gebärenden einholt, wirkt wahre Wunder.
Und doch kommt es auch heute leider immer wieder vor, das Frauen nach der Geburt berichten, sie hätten sich von ihren Geburtsbegleitern nicht ernstgenommen, abgewertet oder bei Entscheidungen übergangen gefühlt. Manche Frauen beschreiben auch medizinische Eingriffe, wie einen Kaiserschnitt, eine Sauglockenentbindung oder den Kristeller-Handgriff als körperlichen Übergriff.
Du hast übrigens ein Anrecht auf deinen Geburtsbericht der Klinik und kannst dir diesen bis 30 Jahre nach der Geburt von der Klinik zuschicken lassen, denn solange besteht die Pflicht zur Aufbewahrung deiner Patientenakte. Die Klinik darf dafür allerdings die Kosten für die Kopien und den Versand von dir verlangen.
Deinen Geburtsbericht zu lesen das kann dir helfen, besser zu verstehen, was eigentlich genau bei der Geburt geschehen ist, insbesondere, wenn du den Bericht mit jemandem durchsiehst, der sich mit den Abläufen der Geburtshilfe auskennt.
Bindung zum Baby unmittelbar nach der Geburt kommt manchmal zu kurz: Es gibt Mittel und Wege, diese nachträglich aufzubauen
Roses Revolution - ein Projekt gegen Gewalt in der Geburtshilfe
Auch kannst du dich direkt an die Geburtsstation wenden, wenn du etwas nachbesprechen möchtest. Allerdings gibt es durchaus Situationen in den Frauen es schwer finden, an den Ort des Geschehens zurück zu kehren oder gar persönlich mit den Menschen zu sprechen, durch die sie eine gewaltvolle Erfahrung gemacht haben.
Darüber hinaus haben Kliniken und Geburtshelfer durchaus Sorge vor haftungsrechtlichen Konsequenzen und sind deswegen manchmal nicht bereit, eine eigenes Mitverschulden an der traumatisierenden Situation einzugestehen, selbst wenn sie verstehen, dass dies für den Heilungsverlauf förderlich sein könnte. Dies führt in einzelnen Fällen dazu, dass sich Frauen nach den Gesprächen noch weniger gesehen und verstanden fühlen.
Deswegen möchte ich hier auch das Projekt Roses Revolution erwähnen. Jedes Jahr am 25. November legen weltweit Frauen rosafarbene Rosen vor die Kreißsaaltüren, in denen sie oder ihre Kinder gewaltvolle Erfahrungen gemacht haben. Wenn sie möchten, legen sie einen anonymen Brief dazu oder schicken ihren Bericht an Roses Revolution, um ihre Erfahrungen zu teilen. Auch Angehörige, Hebammen oder Doulas können sich daran beteiligen. Das Projekt bietet mit vielen ehrenamtlichen Unterstützerinnen Support für Frauen, die diesen Schritt nicht alleine gehen möchten.
Traumaorientierte Hypnotherapie
Wenn du das Gefühl hast, dass du dich seit der Geburt eures Kindes nicht mehr richtig wohl fühlst, wenn du deswegen nachts nicht gut schläfst oder Albträume hast, wenn du traurig oder wütend bist, sobald du an die Geburt zurückdenkst, oder einfach denkst: „Das will ich nie wieder erleben!!!“ - vielleicht gerade weil du erneut schwanger bist oder werden möchtest - dann ist traumaorientierte Hypnotherapie eine gute Methode, dein Nervensystem dabei zu unterstützen, euer Geburtserlebnis zu integrieren und dich wieder kraftvoll, leicht und wohl in deinem Körper zu fühlen - oder wie auch immer du dich fühlen möchtest.
Die gute Nachricht: Dies geht meistens ganz einfach und leicht - häufig sind nur eine oder zwei Sitzungen notwendig. Dabei ist es ganz egal, wie weit die Geburt zurückliegt.
In der Hypnose bekommen wir leicht und einfach Zugang zu unserem Unbewussten, und können auf dieser Ebene Probleme effektiv lösen, die der bewusste Verstand nicht zu lösen vermag. Es ist einfach nicht notwendig ein Geburtstrauma jahrelang mit sich herum zu tragen.
Ich biete ein kostenfreies telefonisches Vorgespräch an, um dir zu helfen, herauszufinden, ob und wie ich dich mit Hypnotherapie unterstützen kann und um uns kennenzulernen. Denn Vertrauen ist die Grundlage für ein erfolgreiches Arbeiten mit Hypnose.
Die Hypnosesitzungen finden in meiner Praxis statt und können privat oder als Heilpraktikerleistung abgerechnet werden.
Wenn du heraus finden möchtest, ob du dich bei mir gut aufgehoben fühlst, rufe mich einfach an. Ich nehme mir gerne Zeit für ein erstes Gespräch - natürlich kostenlos und unverbindlich
Telefon: 0178 2024048
E-Mail: frey@naturpraxis-frey.de